Meine Erfahrungen auf der Deutschen Schülerakademie
von Lisa Hanielle Bessanvi Metu (Q2)
In den ersten zwei Wochen der Sommerferien durfte ich an der Deutschen Schülerakademie in Clemenswerth teilnehmen. Diese außerschulische Akademie richtet sich an begabte Schüler*innen, die in verschiedenen Fachgebieten wie Mathematik, Medizin oder Philosophie in einem anspruchsvolleren Rahmen arbeiten wollen. Ich hatte die Gelegenheit, den Kurs „ChemieXPolitik“ zu besuchen und möchte von meinen spannenden Erlebnissen berichten. Die Deutsche Schülerakademie (DSA) wird von der Stiftung Bildung und Begabung organisiert.
Angekommen auf der Akademie, wurden wir Teilnehmenden von den Akademieleitern (AKL) und den Kursleitenden (KL) herzlich willkommen geheißen. Damit wir uns besser kennen lernen, wurden wir für eine Rallye in Dreier- und Vierergruppen unterteilt.
Ein „normaler“ Akademietag begann mit einem Frühstück ab 7:30. Darauffolgend fand unsere Plenumssitzung statt. Diese wurde mit einem Lied eröffnet. Das Programm des Plenums reichte von organisatorischen Informationen, musikalischen Warm-ups, Weltnachrichten bis hin zu den internen Akademienachrichten. Nach der Plenumssitzung hatten wir unsere erste Kurseinheit. Nach dieser Einheit folgte das Mittagessen. Danach hatten wir unsere Mittagspause, wo wir an KüAs (Erklärung folgt noch) teilnehmen konnten. Nach der Pause folgte die zweite Kurseinheit und darauf das Abendessen. Anschließend hatten wir wieder KüA-Zeit. KüA steht für kursübergreifende Aktivitäten. Jeden Tag variierten die KüAs. Das Tolle an den KüAs war, dass wir Teilnehmenden diese auch geführt haben. Ich habe an verschiedenen KüAs teilgenommen. Beispielsweise habe ich an einer Tanz- / Walzer- KüA teilgenommen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich freiwillig die Grundschritte des Walzers lernen würde… Eine weitere KüA, an der ich teilgenommen habe, ist die Badminton- / Volleyball-KüA. In der Nähe unserer Jugendstätte stand uns eine Turnhalle jederzeit zur Verfügung. Diese haben wir aktiv genutzt.
Der Unterricht in meinem Kurs war viel entspannter als in der Schule. Unsere Kursleiter haben wir bei ihren Vornamen angesprochen, was zu Beginn etwas ungewohnt war, aber eine lockere Atmosphäre schuf. In meinem Kurs lag unser Schwerpunkt auf der Frage, ob politische Entscheidungen immer auf Basis von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen getroffen werden. Dafür haben wir uns in den zwei Wochen mit dem Thema Kunststoff ausführlich auseinandergesetzt. Besonders beeindruckt hat mich, wie respektvoll und intensiv wir in unserem Kurs diskutiert haben. Durch die vielfältigen Meinungen und Hintergründe der Teilnehmer*innen konnte ich viele neue Perspektiven gewinnen. Zusätzlich hat mir gefallen, dass wir respektvoll miteinander umgegangen sind trotz unserer manchmal etwas hitzigen Diskussionen in unseren Rollenspielen. Unsere Kursarbeit war vielfältig und abwechslungsreich von unseren Kursleitern gestaltet worden, weshalb es immer spannend war. Beispielsweise haben wir in den ersten Tagen ein Planspiel durchgeführt, bei dem wir eine Parlamentssitzung nachspielten und drei Tage lang intensiv über Gesetzesentwürfe verhandelten. Nach dem Planspiel haben wir verstanden, weshalb die Politik manchmal ihre Zeit beansprucht…
Nach einer Woche fand die „Rotation“ statt. Wir sollten den anderen Kursen unsere bis dahin erarbeiteten Ergebnisse präsentieren. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und haben selbständig an Themen gearbeitet, die uns in Bezug auf Kunststoffe interessiert haben. Meine Gruppe und ich haben uns mit der REACH-Verordnung beschäftigt. In kurzer Zeit sollten wir eine Präsentation fertigstellen und in der Lage sein, diese den Teilnehmenden der anderen Kurse vorzustellen. Ich weiß noch, dass ich mir vor der „Rotation“ Sorgen gemacht habe, da wir nur wenig Vorbereitungszeit hatten. Am Ende des Tages lief alles reibungslos. Zu sehen, womit sich die anderen Kurse beschäftigten, war sehr interessant. Im Laufe der Tage durften wir uns für die „Rotation“ Feedback von den Kursleitenden einholen. Eine weitere Aktion, die mir sehr gefallen hat, war unsere Olympia. Die Akademieleiter*Innen und die Kursleitenden bildeten ein Team. Jeder Kurs bildete ebenfalls ein Team. Jedes Team durfte sich eine Disziplin für die Olympia ausdenken. Diese Disziplin musste nicht sportlich sein. Wir hatten Disziplinen wie Kopfrechen-Memory, Mattenziehen, ein Grundwissenquiz und weiteres. Während der Olympia ist das Gemeinschaftsgefühl in den Teams sehr gestiegen. Mein Kurs hat den zweiten Platz gewonnen, letztendlich war das Erlebnis in der Olympia aber schon ein Gewinn an sich.
Das finale Highlight der Akademie war der „Bunte Abend“, bei dem wir uns alle versammelt haben und alle sich offiziell verabschiedeten. Die Akademie- und Kursleiter haben uns zum Abschluss ein Abschiedslied vorgesungen, was uns alle sehr berührt hat. Gekrönt wurde der Abend mit einer letzten Akademieparty, die für viele die ganze Nacht bis zum Morgen dauerte. Während die Party stattfand, wurde die Zeit genutzt, um Abschiedsbriefe zu schreiben.
Die Zeit auf der Deutschen Schülerakademie in Clemenswerth hat mich in vielerlei Hinsicht bereichert. Ich konnte vieles von den anderen Jugendlichen und meinen Kursleitenden lernen, sei es fachlich oder zwischenmenschlich. Meine Zeit auf der DSA hat mir geholfen, meine Komfortzone zu verlassen (wie z.B. beim Walzertanzen…). Ich bin sehr froh, dass ich diese Chance genutzt habe und vor allem, dass mir diese Chance ermöglicht wurde.